Philippika gegen die Islamisierung des Morgenlandes

Die Deutschen haben Angst vor dem Islam. Und auch Philippika hat immer davor gewarnt, den Islamismus zu verniedlichen, die Religion Muhammads einfach mit dem Christentum gleichzusetzen, und die Probleme kleinzureden. Auch wenn wir in Deutschland von islamistischem Terror verschont blieben: In Frankreich, in Holland und Großbritannien ist er längst angekommen – und bei islamistisch motivierten Anschlägen z. B. in Tunesien kommen stets auch Deutsche ums Leben.

Da hilft auch nicht, Statistiken ins Feld zu führen, dass es immer noch wahrscheinlicher sei vom Blitz erschlagen zu werden, als von einem Islamisten ermordet zu werden: Die Bedrohung ist real, und sie schränkt schon jetzt unser Freiheit ein, sei es durch schiere Angst um das eigene Leben, so dass Magazine wie Charlie Hebdo neuerdings auf Mohammed-Karikaturen verzichten wollen- und viele andere haben es längst stillschweigend getan.

Sei es, indirekt, dass Demonstrationen wegen ernstzunehmender Anschlagsdrohungen abgesagt werden, die Vorratsdatenspeicherung eingeführt wird, und weitere Maßnahmen gegen den Terror unsere Rechte beeinflussen, ohne dass überhaupt eine Bombe in unserem Land explodieren muss.

Und schließlich – und vielleicht am wichtigsten – im Alltag vieler deutscher Städte ist der Islamismus längst angekommen. Jugendliche aus Stadtteilen mit hohem Anteil muslimischer Migrantinnen und Migranten können ein Lied davon singen, dass Rassismus kein Problem christlicher weißer Abendländler ist. Beschimpfungen, Drohungen und nackte Gewalt sind Alltagserfahrungen geworden.

Und dies betrifft – und das kann man nicht oft genug betonen – vor allem andere Migranten, vor allem diejenigen Muslime, die ihren Glauben liberaler auslegen, oder ganz ohne Scharia leben wollen. War es in den 80er Jahren noch völlig normal, dass die Frauen in türkischen Gemüseläden offene Haare trugen, ist das heute praktisch vorbei.

Mit Methoden der organisierten Kriminalität werden Ladenbesitzer eingeschüchtert, man kann nur ahnen, wie stark diese Beeinflussung im privaten Bereich aussehen könnte. Dazu versuchen die Islamisten durch demonstrative Präsenz in Fußgängerzonen und Internetforen die Meinungsführerschaft an sich zu reißen: sie bestimmen, wer ein echter, guter und rechtgläuber Muslim ist.

Haben wir schon die Scharia in Deutschland? Ist die Islamisierung des Abendlandes schon Realität? So weit ist es wirklich nicht, aber die Morde von Paris, die nun den vorläufigen Höhepunkt einer Serie Mord und Terroranschlägen darstellten, die einfache Zivilisten oder gezielt Künstler und Kulturschaffende betraf, sie offenbaren doch eine Hilflosigkeit, die unsere offenen Gesellschaften im Umgang mit dem islamistischen Terror befällt.

Nur ist das alles andere als eine „Islamisierung“. Eine Islamisierung kann man doch nicht nennen, wen eine winzige Minderheit einer Minderheit nicht richtig kontrolliert werden kann, und deshalb Kompromisse zwischen Sicherheit und Freiheit geschlossen werden müssen. Eine Islamisierung, dann müsste über all für alle das gesamte Islamische Recht gelten – nicht nur für türkische Gemüseverkäuferinnen in bestimmten Stadteilen.

Es müsste dann so sein, dass alle Christen in Angst leben müssten, dass Homosexuelle, Juden, Atheisten um ihr Leben fürchten müssten, dass Andersgläubige systematisch schikaniert, vertrieben oder getötet werden, bis ganze Regionen und Länder zu 100% aus Muslimen bestehen. Das ist selbst bei anhaltender Migration und demographischer Kaffesatzleserei letztlich ausgeschlossen. Eine Islamisierung findet nicht statt!

Sie findet nicht statt? Das ist nicht möglich? Es ist die knallharte, brutale und kaum wahrgenommene Wirklichkeit im Nahen Osten, Teilen Afrikas und auch in Ländern wie Afghanistan: Obwohl diese Regionen schon seit Jahrhunderten, teilweise seit knapp anderthalb Jahrtausenden muslimisch geprägt sind, findet die totale Islamisierung erst heute statt, im 21. Jahrhundert.

Am schlimmsten ist es dort, wo Terrobanden wie Al Nusrah, Islamischer Staat oder Boko Haram die Kontrolle erringen. Zeitnah zu den Attentaten von Paris fanden in Nigeria ethnische Säuberungen im ganz großen Stil statt, ganze Landstriche, Dörfer, Städte wurden entvölkert, man vermutet bis zu 2000 Tote, doch noch ist keiner dort gewesen um zu zählen.

Im Irak und in Syrien hören christliche Gemeinden auf zu exisiteren, die es seit den ersten Stunden der Christenheit dort gegeben hat, und kein Kreuzzug, kein Sarazenensturm, kein erster oder zweiter Weltkrieg konnte sie dort vertreiben. Nun werden sie ausgelöscht, verjagt, vertrieben, ermordet.

In Afghanistan schreitet die Islamisierung auch dort voran, wo vermeintliche Kreuzfahrerstaaten wie Deutschland oder die USA noch Truppen stehen haben, bekennenden Christen bleibt oft nur die Flucht.

Vor diesem Hintergrund wirken die besorgten Bürger hierzulande geradezu albern in ihren Befürchtungen. Die Islamisierung findet ganz woanders statt, aber dafür mit einer Gewalt und kalten Konsequenz, dass irreversible Schäden am der Nahöstlichen und Zentralafrikanischen Kulturerbe menschlich wie materiell entstehen.

Der Nahe Osten, mit seiner Vielfalt an Religionen und Fraktionen, mit seinem Charme und seinem Flair, das sich gerade aus der Gemengelage aus Christlichen, Jüdischen und Muslimischen Traditionen ergibt . er droht aufzuhören zu existieren

Und tatsächlich erwächst daraus auch ein Sicherheitsproblem. Nicht nur durch die Flüchtlingsströme, die in ihrer Dimension destabilisierend wirken. Sondern auch durch gleichgeschaltete Staaten und Strukturen, die sich alle der Ideologie des Dschihadismus verschrieben haben.

Nur was ist zu tun? Guter Rat ist teuer, wenn vorgeblich tolerante Laizisten so brutale Despoten sind wie Assad und beinahe auch Sisi. Was tun, wenn der Islamismus dort vor Ort gewaltige Zustimmungswerte in der Bevölkerung hat? Was tun, wenn sich die Optionen Militärische Intervention über Flugverbotszone bis zum Nichtstun alle nicht bewährt haben?

Darüber wird viel zu wenig diskutiert, die Islamisierung des Morgenlandes wird beinahe wie eine Naturkastastrophe hingenommen, und stattdessen eine Gefahr für das Abendland hochgejazzt. Damit ist weder dem Orient noch uns in Europa geholfen – und den betroffenen Minderheiten schon gar nicht.

Heidelbaer

3 Antworten zu „Philippika gegen die Islamisierung des Morgenlandes”.

  1. […] ist eine bittere Ironie, dass diejenigen, die sich uns in der Verurteilung der Verfolgung von christlichen Minderheiten im Orient als Verbündete andienen, ihrerseits hierzulande nichts anderes vorhaben, als gewaltsam gegen […]

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  2. […] ist eine bittere Ironie, dass diejenigen, die sich uns in der Verurteilung der Verfolgung von christlichen Minderheiten im Orient als Verbündete andienen, ihrerseits hierzulande nichts anderes vorhaben, als gewaltsam gegen […]

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